Für mich war das Z-Fest fast Pflicht, ich bin zwar dem CP/M nicht so verbunden
wie viele andere, aber zum einen sind ja auch andere 8 Bitter vertreten, und
ausserdem ist es in meiner Nähe (Kassel).
Ich bin also am Samstagmorgen mit Wolfgang Haller angereist, der aus dem fernen
Köln kam. Mit im Auto: unsere SAM Coupe Computer (Z80 / 512 K RAM), Kölsch für
mich, Kuchen und Salat für alle. Ausserdem die üblichen Gerätschaften:
Lötkolben, Laptop, Schlafsack!
Viele Bekannte waren dort, ich hab mich gefreut, alle wiederzusehen. Fotos habe
ich diesmal kaum gemacht, denn die meisten Geräte kenne ich mittlerweile und hab
sie in den vorherigen Treffen bereits fotografiert. Eines der Themen für mich
war mein SAM Coupe, auf dem CP/M laufen kann. Auf der Festplatte war ein CP/M
System, das unter dem B-Dos des SAM geladen wird, dann die Rambänke umschaltet,
sich selbst ab Speicherstelle 0 kopiert, und dannn da hin springt. Das "alte"
Betriebssystem, das BDOS und das ROM sind abgeschaltet. Insofern keine
Emulation, sondern echtes CP/M.
Einziges Problem dabei: der Sam sägt den Ast ab, auf dem er sitzt, wie man hier
so sagt. Die Festplatte nämlich, auf deren Partiton weitere CP/M Tools
schlummern, ist dann auch weg, denn dieses CPM kannte noch keine Festplatte. Man
muß dann eine Diskette einlegen und CP/M Programme von dort laden.
Tilmann Reh machte sich dran und untersuchte das
Diskettenformat. Das CP/M 2.2 des Sam Coupe hat folgendes Format:
80 Track, Double sided, Double density, 9 Sektoren/Track, Skew 5, Interleave
1:2, ahnlich dem Schneider CPC Format. Danke an Tilmann!!!
Ich erlebte nochmal Murphys Gesetz in aller Härte, als ich versuchte, einen
mitgebrachten Spectrum dazu zu bringen, ein Vieosignal zu liefern. Ich will das
nicht so ausführlich erzählen, nur hier ein Tip: Wenn schon ein Spectrum Issue 2
repariert werden soll, nehmt auch einen Schaltplan Issue 2, denn sonst entdeckt
man die Drahtbrücke nicht, die nicht durchgeschaltet ist *grins* ... ich hatte
einen Schaltplan Issue 4, da gibts keine Drahtbrücke, und Murphy lebt auf!
Ich hab mit einer lieben Bekannten Prince of Persia gespielt, hab allein den
halben Kaffeevorrat geleert (glaube ich), hab eine fliegengequälte Nacht hinter
mich gebracht, Wolfgangs penetrante Kamera immerzu und allgegenwärtig gespürt
(jawoll!) *g* und ansonsten hab ich mich gut unterhalten. Sehr gut fand ich auch
die originellen Ideen der Veranstalter, eine Würdigung mit einem Geschenk in
Form einer unbeschreiblichen Maschine für ...... äh, weiss den Namen nicht mehr,
sorry. Dann gab es noch Plätzchen in Z-Form.
Wenn man so durch die Reihen ging, waren wohl keine gleichen Rechner zu finden.
von Selbstbaugehäusen über DDR-Robotron-Geräte, zu modernen PC-Gehäusen mit
8-Bit Innenleben. Plastikgehäuse, Platinen mit Drahtverhau...... es war
herrlich! Es ist das, was ich an diesen Treffen am meisten schätze, und
hoffentlich nächstes Jahr wieder erleben werde!
Dieter Hucke, Kassel